Wir über uns
Aus der Vereinsgeschichte
Musikalische Freundschaften
Das Orchester auf Reisen
Orchesterleben
Aus der Vereinsgeschichte
Als Dirigent mehrerer Männerchöre entschloß sich Paul Hallenscheidt im
Kriegsjahr 1942 ein Akkordeon-Orchester zu gründen. Der einzige
geheizte Probenraum, den er zu jener Zeit fand, war die Backstube von
Bäcker Borgmann in Berchum, dessen Kinder selbst Akkordeon spielten.
Die Spieler aus Hohenlimburg nahmen die Mühe auf sich, sonntags mit
dem Zug bis zum Bahnhof Halden und von dort mit dem Pferdewagen -
manchmal sogar zu Fuß - nach Berchum zu gelangen. Nach den
Vormittagsproben wurden die Spieler auf Berchumer Bauernhöfe
verteilt, wo sie reichhaltiges Essen bekamen, um das sie von ihren
Angehörigen in jener schlechten Zeit stets beneidet wurden. Vor dem
beschwerlichen Heimweg wurde nochmals gemeinsam musiziert.
Die ersten Konzerte fanden in Lazaretten und Krankenhäusern statt. Später
zog Paul Hallenscheidt sogar größere Veranstaltungen auf. So wurde
z.B. im ehemaligen Zentral-Theater ein Programm mit Gesangverein,
Schrammel-Orchester, Tanzeinlagen und Gesangssolisten vom Hagener
Stadttheater geboten. 1952 trat das Orchester erstmals in
einheitlicher Kleidung auf. In den 50er Jahren zählte das Orchester
einschließlich der neu gegründeten Schülergruppe über 70 Spieler.
Das Orchester wurde mit der Zeit immer bekannter und für viele
Veranstaltungen verpflichtet. Es wurden Konzerte im In- und Ausland
gegeben. So spielte man des öfteren auf Norderney, an der Eder und in
Holland. Die Konzertreisen des Orchesters waren bei der Hohenlimburger
Bevölkerung sehr beliebt. Viele Hohenlimbruger begleiteten die
Spieler dabei. Die Iserlohner Kreisbahn mußte bei einer Konzertreise
nach Norderney 200 Personen befördern!
Zur Tradition gehörte jedes Jahr am 2. Weihnachtsfeiertag ein Konzert im
Städtischen Saalbau in Letmathe. Auch im "Adler" fanden vor
ausverkauftem Saal große Veranstaltungen statt, zu denen bekannte Künstler
verpflichtet wurden. 1960 fuhr das Orchester zu Wertungsspielen nach
Straßburg, wo es einen 4. Platz belegte.
Es gab auch kaum eine Veranstaltung im hiesigen Raum, bei der das
Orchester nicht mitwirkte. Maikundgebungen, Einweihung der Stennertbrücke
in Hohenlimurg im Jahre 1959, Platzkonzerte vor dem Rathaus, die
Einweihung des neuen Hallenbades und viele gemeinsame Konzerte mit
heimischen Gesangvereinen spannten einen breiten Bogen.
1968 konnte Paul Hallenscheidt seinen 80. Geburtstag feiern. Die Goethestraße
mußte gesperrt werden, weil fast alle Mitglieder der Chorgemeinschaft
der Hohenlimburger Männergesangvereine Abordnungen zu einem Ständchen
geschickt hatten. Natürlich spielte auch das Hohenlimburger
Akkordeon-Orchester. Bis zu seinem Tode im Jahre 1969 blieb Paul
Hallenscheidt Ehrenvorsitzender des Orchesters.
Aus Altersgründen hatte Paul Hallenscheid 1966 den Dirigentenstab an
Erika Hinterleuthner übergeben, die unter ihrem Mädchennamen Oss
Akkordeon-Europameisterin geworden war. Der erste große Erfolg unter
dem Dirigat Erika Hinterleuthners war ein Konzert anläßlich der
Euroflor 1969 im Dortmunder Westfalenpark, wo das Orchester von dem
damaligen Außenminister Willi Brandt begrüßt wurde. Erika
Hinterleuthner vergrößerte Orchester und Schülergruppe mit ihren
Schülern und erweiterte das Repertoire um viele moderne Orchesterstücke.
Auch unter ihrer Leitung nahm das Orchester an vielen Konzerten teil.
Aus beruflichen Gründen gab Erika Hinterleuthner 1974 die Leitung des
Orchesters ab.
Dirigentenlos stand der Verein vor großen Schwierigkeiten. Aber gerade in dieser
Zeit hielten die Spieler fest zusammen. Nach einer Übergangszeit, in
der Dietmar Schäkermann das Orchester dirigierte, übernahm im Jahre
1977 Jürgen Lollert die musikalische Leitung.
Durch intensive Probenarbeit brachte Jürgen Lollert das Orchester wieder in
Schwung. So konnten schon 1978 wieder musikalische Erfolge in der
Essener Gruga beim City-Weinfest und 1979 bei der Bundesgartenschau in
Bonn erzielt werden.
Viel Überzeugungskraft benötigte der junge und unerfahrene Dirigent, um
Veränderungen durchsetzen zu können. Von vielen seiner ungewöhnlichen
Ideen haben aber sowohl das Orchester wie auch Zuhörer und Freunde
profitiert. So war es auch sein Wunsch, das Jahreskonzert aus dem
unpassenden Ambiente des Elseyer Stübchens in die Aula der Realschule
Hohenlimburg zu verlegen. Es gehört seitdem zur Tradition, alljährlich
am ersten Adventswochenende für das Stammpublikum zu spielen. Da die
Konzerte immer ausverkauft waren, wird seit einigen Jahren sogar
samstags und sonntags gespielt. Musikalisch umrahmte Märchenaufführungen
wie Hänsel und Gretel und Max und Moritz, Operettenkonzerte mit
Gast-Künstlern der Musikhochschulen, Orchester- und Chorkonzerte mit
befreundeten Chören, immer bemühten sich das Orchester und sein
Dirigent interessante Konzerte zu bieten. Auch die Themen-Konzerte der
letzten Jahre wie Filmmusik, Ungarn oder Spanien haben die Zuschauer
immer begeistert aufgenommen. Originelle Mitwirkende wie das
Mente-Quintett aus Ungarn, das Mundharmonika-Trio Saterva und
verschiedene Tanzgruppen verleihen den Konzerten immer wieder eine
besondere Note.
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Musikalische Freundschaften
Stellvertretend für alle musikalischen und persönlichen Freundschaften ist die
Verbindung zum Ystrad Mynach Male Choir zu nennen. 1985 lernte das
Orchester diesen südwalisischen Männerchor kennen. In mehreren
gegenseitigen Besuchen vertiefte sich die gegenseitige Verbundenheit,
die 1995 sogar im Rahmen einer großen "Twinning-Party" im
Kolpinghaus in Wiblingwerde schriftlich besiegelt wurde. Gemeinsame
Konzerte nahmen unsere Zuhörer in Hohenlimburg begeistert auf. Aber
auch das Orchester erlebte seine musikalischen Höhepunkte in Wales.
Auf Einladung des Lord Mayors von Cardiff konnten man zusammen mit dem
befreundeten Chor im Rahmen des "Cardiff Festival 1992" in
der "Kohlenbörse" mit großem Erfolg konzertieren. Ein
ebenso unvergeßliches musikalisches Erlebnis hatten die walisischen
Freunde vermittelt: Auf dem "Garden Festival Wales, Ebbw Vale
92" begeisterte das Orchester etwa 800 Besucher mit der für
diese Gegend doch recht ungewöhnlichen Akkordeon-Orchester-Musik.
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Das Orchester auf Reisen
Die Orchestermitglieder sind immer sehr reiselustig gewesen. Schon Paul
Hallenscheidt hatte die "Pfingstfahrten" ins Leben gerufen.
Konzertreisen erfolgten zu den Kappelner Heringstagen, in Schwarzwälder
Kurorte, in den Odenwald und Harz, zur Hohenlimburger Partnerstadt
Bruck an der Mur, an den ungarischen Plattensee und vor allem nach Großbritannien.
Das Orchester ist überall ein stets gerne gesehener und gehörter
Gast.
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Orchesterleben
Aber nicht nur Musik bestimmt das Orchesterleben. Durch das gemeinsame
Musizieren sind viele Freundschaften entstanden. Und selbstverständlich
wird das Orchester auch zu allen wichtigen Familienfeiern eingeladen.
Runde Geburtstage und Hochzeiten sind ohne Beteiligung der
Orchestermitglieder nicht denkbar. Und schon manche Feier ist durch
originelle Aktivitäten nicht nur musikalischer Art zu einem Hit
geworden.
Trotz der engen Verbundenheit der Spieler untereinander ist man aber stets
daran interessiert, neue Mitspieler zu gewinnen. Da die Altersspanne
von 18 bis fast 70 Jahren recht breit ist, fühlen sich sowohl
jugendliche als auch "reifere" Spieler sehr schnell in der
Orchesterfamilie wohl. Da grundsätzlich bei allen Entscheidungen
jedes Mitglied beteiligt ist, wird das Orchesterleben auch in Zukunft
spannend und interessant werden.
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