Schwungvoll von Rockmusik bis Choral

Heedfeld. Fünf Jahre ist es her, seit das schon seit 1942 bestehende Akkordeon-Orchester Hohenlimburg erstmals in der Heedfelder Kirche aufgetreten ist. ...

... Nach dessen zweitem Konzert am Sonntag würden sich die Freunde der Akkordeonmusik aus dem heimischen Raum darüber freuen, wenn nicht wieder so viel Zeit bis zum nächsten "Wiederhören" verginge. Die Besucher, die sich nicht nur aus Heedfeld und Schalksmühle, sondern auch aus Lüdenscheid und Halver in der Dorfkirche eingefunden hatten, waren total begeistert von dem Programm, das ihnen dort präsentiert wurde. Klassisches aus 18. und 19. Jahrhundert.
Und da die Musiker und ihr Leiter, Jürgen Lollert, von der guten Akustik und Atmosphäre in der Heedfelder Kirche sehr angetan sind und noch viele weitere Stücke zu ihrem Repertoire gehören, mit denen sie in diesem Jahr unter anderem beim Hohenlimburger Schlossgartenfest und am 1. Advent in der Elseyer Kirche auftreten, dürfte es um die Aussichten auf einen baldigen weiteren Auftritt gar nicht so schlecht bestellt sein.
Zumal es ja auch gute persönliche Kontakte gibt: Klaus Sandmann, Kassenwart des CVJM Hülscheid-Heedfeld, gehört zu den Mitgliedern des Hohenlimburger Akkordeonorchesters.
Für das Konzert am Sonntag, das von Hans-Dieter Schumacher moderiert wurde, hatte das Orchester sich vorwiegend klassische Stücke aus dem 18. und 19. Jahrhundert vorgenommen. Nachdem Pfarrerin Doris Korte alle Mitwirkenden und Gäste zur "Kleinen Musik" in der Heedfelder Kirche begrüßt hatte, wurde das unterhaltsame Programm mit Choral und Rock schwungvoll eröffnet.
Die Akkordeonspielerinnen und -spieler, die durch Schlagzeug, Keyboard und Elektronium verstärkt wurden, "glänzten" mit einer "Fantasia Veneziana" und zwei Intermezzi (aus Pietro Mascagnis Oper "Cavalleria Rusticana" und aus "1001 Nacht" von Johann Strauß), schlugen einen weiten musikalischen Bogen zur Sinfonia in B-Dur von Johann Christian Bach, zum berühmten Menuett von Luigi Boccherini und zu Verdis "La Traviata".
Die teils wuchtigen, teils leichten und filigranen Klänge, die den Kirchenraum füllten, erinnerten teilweise an Orgelmusik. Es war einfach bewundernswert, welche Töne die Akkordeonspielerinnen und -spieler ihren Instrumenten zu entlocken vermochten. Vom Ohrwurm "Plaisir d'amour", der anders als vielfach angenommen, nicht erst in der Nachkriegszeit entstanden ist, sondern bereits vor rund 250 Jahren von Giovanni Battista Martini komponiert wurde, gelang ihnen mühelos der Wechsel zu Mozart. Und ganz am Schluss fiel es ihnen nicht schwer, von einem tempogeladenen, jazzigen Stück aus der "Night of the Proms" in Dortmund zu lateinamerikanischer Musik ("Cubanola") überzugehen, bei der man das Geklapper von Kastagnetten zu hören glaubte. Die Begeisterung für das gut einstündige Konzert, bei dem die Zeit wie im Fluge vergangen war, war so groß, dass man sich mit Riesenbeifall bei dem Orchester und seinem Dirigenten bedankte und diese erst nach einer Zugabe ziehen ließ. Der Eintritt zu dem Konzert war frei. Spenden waren indes erbeten worden.

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