Das Hohenlimburger Akkordeon-Orchester
Der Musiker Paul Hallenscheidt gründete das Orchester 1942 und baute unter den schwierigen Bedingungen der Nachkriegszeit einen Verein mit insgesamt 70 aktiven Spielern im Haupt- und Schülerorchester auf. Das Orchester blickt auf viele erfolgreiche Konzerte im Inland und Ausland zurück. 1966 übergab er den Dirigentenstab an Erika Hinterleuthner, die Europameisterin im Akkordeonspiel gewesen war. Innerhalb von 8 Jahren vergrößerte sie das Orchester und die Schülergruppe und erweiterte das Repertoire um viele moderne Orchesterstücke. 1974 übernahm Dietmar Schäkermann dann die musikalische Leitung, die er dann im Oktober 1977 an Jürgen Lollert übergab.
Jürgen Lollert hat in den mehr als 40 Jahren das Orchester durch seine Art der Probenarbeit, seine Arrangements und seiner Liebe zur Musik geprägt. Bei jedem Konzert schafft er es mit den Spielern die letzten Feinheiten aus der Musik herauszuholen. Dabei hat er auch viele Veränderungen durchsetzen können, von denen das Orchester wie auch Zuhörer profitiert haben. Unter anderem verlegte er das Jahreskonzert aus dem Elseyer Stübchen in die Aula der Realschule Hohenlimburg. Da dieses von den Zuhörern so erfolgreich angenommen wurde, ist es seit 1993 Tradition, dass das Orchester am ersten Adventswochenende samstags und sonntags spielt.
Die Jahreskonzerte stehen immer unter einem vielversprechenden Motto, welches vom Publikum begeistert angenommen wird. Da darf es mal „Gospel, Rhythm & Blues“ geben oder der Zuhörer erlebt „Tänze aus aller Welt“. Bei der Auswahl der Stücke legt das Hohenlimburger Akkordeon-Orchester sehr viel Wert darauf, die Möglichkeiten der Akkordeonmusik zu präsentieren. Abgerundet werden die Themen-Konzerte durch originelle Mitwirkende, wie Gesangssolisten, Chöre aus Hohenlimburg und Umgebung oder auch mal Änne aus Dröpplingsen aus dem Bereich Comedy.
Für das Orchester ist es in all diesen Jahren auch wichtig Freundschaften zu anderen Chören oder Orchester zu pflegen. So besteht seit 1985 eine Freundschaft zum südwalisischen Ystrad Mynach Male Choir. In mehreren gegenseitigen Besuchen vertiefte sich die gegenseitige Verbundenheit, die 1995 sogar im Rahmen einer großen „Twinning-Party“ im Kolpinghaus in Wiblingwerde schriftlich besiegelt wurde. 2006 konnte der Chor wieder in Hohenlimburg begrüßt werden und die Einladung nach Wales zu kommen steht.
Gemeinsame Konzert mit den Akkordeon-Orchestern von Lüdenscheid und Hagen
In den letzten Jahren baute das Hohenlimburger Akkordeon-Orchester Freundschaften zu anderen Akkordeon-Orchestern in der Umgebung auf. Gemeinsame Konzerte mit dem Akkordeon-Orchester der Musikschule Lüdenscheid und dem Hagener Akkordeon-Orchester konnten die Zuhörer begeistern. „Es ist ein Genuss ein Orchester mit so vielen Akkordeonisten zu hören“, schwärmte Margit Buxhoidt, 1. Vorsitzende des Hohenlimburger Akkordeon-Orchesters. „Da bringen einem zuerst die leisen, zarten Töne von „Air“ zum Träumen und plötzlich wird man von der Kraft von „Music“ einfach mitgerissen. Das ist Akkordeonmusik wie man sie selten zu hören bekommt.“ Die Zukunft wird sicherlich noch weitere Konzerte dieser Art ermöglichen.
Dem Orchester war es von Anfang an wichtig, das Können nicht nur in der näheren Umgebung, sondern auch in ganz Deutschland und auch im Ausland zu präsentieren. Schon Paul Hallenscheidt hatte die „Pfingstfahrten“ ins Leben gerufen. Regelmäßig führt das Akkordeon-Orchester auch heute noch Konzertreisen z.B. in den Bayrischen Wald, an die Mosel, nach Norderney durch. 2017 unternahm das Orchester eine Jubiläums-Konzertreise nach Berlin und veranstaltete unter anderem bei dem Partner der Berchumer Gemeinde ein Konzert. Begleitet wurden die aktiven Spieler dabei von den Familien und Freunden. Durch das gemeinsame Musizieren sind viele Freundschaften entstanden, die nicht nur bei den wöchentlichen Proben gepflegt werden.
Das Hohenlimburger Akkordeon-Orchester darf aber nicht nur auf die Jahre stolz sein, sondern auch auf seine aktuelle Situation. Das Orchester besteht aktuell aus 31 aktiven Spielern und 21 passiven Mitgliedern im Alter von 17 bis 81 Jahren. Bei den jährlichen Hauptversammlungen wird immer deutlich, dass es ein gemeinsames Miteinander gibt, in dem jeder Spieler seine Interessen mit einbringen kann. Dieses wird vor allem durch den stabilen Vorstand gewährleistet, der das Orchester seit 1999 führt.
Jedes Jahr veranstaltet das Hohenlimburger Akkordeon-Orchester seine traditionellen Jahreskonzerte am 1. Adventswochenende um 16 Uhr in der Realschule Hohenlimburg.
Das Hohenlimbuger Akkordeon-Orchester vor Kirchen in der Region
Vor der Berchumer Kirche, 2008
Vor der Kirche Heedfeld, Lüdenscheid, 2008
Vor der Pauluskirche in Wehringhausen, 2017
Konzertreise des Hohenlimburger Akkordeon-Orchesters nach Berlin
Anlässlich des 75. Jubiläums veranstaltete das Hohenlimburger Akkordeon-Orchester eine Konzertreise nach Berlin.
Die Musiker, deren Familien und Freunde trafen sich am 12. August pünktlich um 8.00 Uhr an der Rundturnhalle Hohenlimburg. Die Stimmung der Reisenden konnte durch den Regen nicht getrübt werden. Auch nicht, als sich die Abfahrt um 4 Stunden verschob, da der Bus einen Platten hatte.
Verspätet, aber gut gelaunt, kam die Gruppe am Abend in Berlin an und konnte das Abendessen auf dem Kuh´damm genießen.
Am nächsten Tag stand bei Sonnenschein die Erkundung der Hauptstadt auf dem Plan. Nach einer Stadtrundfahrt mit vielen interessanten Informationen rund um Berlin, fuhren die Teilnehmer dann in den Vorort Mahlsdorf. Dort freute man sich schon über die Ankunft der Akkordeonisten. Die Partnergemeinde der Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Berchum hatte die Kirche und das Gemeindehaus schon für ein Kirchenkonzert mit anschließendem Kaffeetrinken vorbereitet. Die Zuhörer wurden für ihren herzlichen Empfang mit bekannten Melodien u.a. von Eric Clapton, Ray Charles und Udo Jürgens belohnt. Mit dem Halleluja von Leonard Cohan beendete das Orchester dann das Konzert. Beim gemeinsamen Kaffetrinken konnten sich die Akkordeonisten mit zahlreichen Gemeindemitgliedern über Musik und Berlin austauschen.
Vor der Kreuzkirche in Berlin -Mahlsdorf, 2017
Beim Hauptmann von Köpenick
In den folgenden Tagen standen u.a. der Besuch der Berliner Unterwelten, des Neuen Palais in Potsdam und des Bundestages auf dem Plan. Abends hatte sich der Geschäftsführer des Orchesters Klaus Sandmann immer etwas Besonderes ausgedacht. Da stieß der Hauptmann von Köpenick (gespielt von Jürgen Hilbrecht) beim Abendessen im Ratskeller zu der ausgelassenen Runde und wetterte über die Stadtbeamten und gab diverse Liedvorträge mit Unterstützung eines Akkordeonspielers zum Besten.
Ein andermal konnte man das herrliche Wetter am Wannsee in einem Biergarten mit selbstgebrautem Bier genießen.
Ein weiterer Höhepunkt der Orchesterfahrt war ein Konzert in der Mall of Berlin. Unter dem Dach der Piazza mit dem Bundesrat im Hintergrund und direktem Blick auf das Hotel Adlon präsentierte das Orchester erneut Stücke aus seinem Repertoire. Begeistert klatschten die Zuhörer bei den mitreißenden Rhythmen von „Tequila“, „Les Hymphries Singers“ und „Italo-Pop-Hits“ mit. Und natürlich durfte auch die „Berliner Luft“ nicht fehlen.
„Es ist wunderbar, wenn man eine Fahrt plant, die dann auch noch bei der Umsetzung so gut klappt und auf so viel Zuspruch stößt“, schwärmt Klaus Sandmann.